Die erste Liebe ist für viele Jugendliche eine ganz zentrale und prägende Erfahrung. Im Vergleich zu früher können Jugendliche diese Zeit heute viel freier und unbelasteter erleben. Das hat viele Gründe und hängt damit zusammen, dass Jungen und Mädchen heute grundsätzlich viel offener und "ungezwungener" miteinander umgehen, weil sie - z. B. in der Schule - miteinander aufwachsen. Es wird offener über Sexualität gesprochen und sachliche Informationen rund um das Thema sind - auch dank Internet - viel leichter zugänglich als früher. Außerdem gelten Partnerschaft und sexuelle Erfahrungen heute als wichtiger Erfahrungsbereich auf dem Weg zum Erwachsen-Werden. Auch dank sicherer Verhütungsmethoden, die im Unterschied zu früher auch für Jugendliche leicht zugänglich sind, können junge Menschen heute sexuelle Erfahrungen sammeln, ohne durch die Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft belastet zu werden.
Dennoch stellen sich auch heute für Jugendliche bei der Gestaltung ihrer ersten Beziehungen viele Fragen und sie stehen oft vor großen persönlichen Herausforderungen. Manche müssen erleben, dass ihr "Schwarm" die Gefühle, die sie ihm entgegenbringen, nicht teilt. Das zu akzeptieren, ist oft nicht einfach. Manche müssen erfahren, dass die erste große Liebe scheitert, und sie müssen diese oft sehr schmerzhafte und nicht seltend kränkende Tatsache verarbeiten. Viele erkennen, dass eine Partnerschaft auch ganz schön anstrengend sein kann, dass es nicht immer einfach ist, sich dem anderen mitzuteilen, eigene Bedürfnisse und Wünsche zu artikulieren und durchzusetzen, die Balance zwischen Nähe einerseits und Eigenständigkeit andererseits zu finden. Manche haben Schwierigkeiten damit, das Vertrauen in den Partner oder die Partnerin "wachsen zu lassen" und reagieren mit Einengung und (übermäßiger) Eifersucht. Und fast alle müssen die Erfahrung machen, dass auch Intimität, körperliche Vertrautheit und Sicherheit im Umgang mit Sexualität nicht einfach "vom Himmel fallen", sondern durch eigene (positive und weniger positive) Erfahrungen erlernt werden.
Entgegen den Befürchtungen mancher konsvervativer Organisationen zeigen Befragungen von Jugendlichen (z. B. die Shell-Jugendstudie), dass die meisten Jugendlichen mit dem Thema Beziehung und Sexualität sehr reflektiert und verantwortungsvoll umgehen.
Das erste Mal mit jemandem zu schlafen, ist für fast alle Menschen eine entscheidende Erfahrung in ihrem Leben, die sie nie mehr vergessen. Symbolisch gedacht machen wir damit wohl den entscheidenden Schritt vom Kind zum Erwachsenen.
Kein Zweifel, das erste Mal ist eine wichtige Erfahrung. Im Idealfall passiert sie im Rahmen einer Beziehung, in der schon eine entsprechende Vertrautheit vorhanden ist, in der beide bereit zu diesem Schritt sind und in der dieser Schritt auch durch gemeinsame Gespräche vorbereitet worden ist. Im Idealfall bedeutet das Miteinander-Schlafen auch eine Erfahrung ganz besonderer körperlicher und "seelischer" Nähe. Aber selbst wenn es, aus welchen Gründen auch immer, nicht so ideal abläuft, ist es keine Katastrophe, sondern eine Erfahrung, aus der wir für uns und unser Beziehungsleben etwas lernen können.
Im Idealfall sind beide PartnerInnen zu diesem Schritt bereit und freuen sich darauf. Sie haben sich im Vorfeld über ihre Vorstellungen, Bedürfnisse und Erwartungen in Gesprächen ausgetauscht. Sie sind sich bereits körperlich näher gekommen und haben eine gemeinsame Vertrautheit entwickelt, ohne gleich miteinander zu schlafen. Und sie haben vor allem auch die Frage der Verhütung im gemeinsamen gespräch miteinander geklärt. Und im Idealfall besprechen beide ihre Erfahrungen und ihr Erleben auch nach der "ersten gemeinsamen Nacht" (die natürlich keine Nacht sein muss) in einer offenen und vertrauten Atmosphäre miteinander.
Zu einer selbst bestimmten und verantwortungsvollen Sexualität gehört in jedem Fall auch die für die jeweilige Situation passende Verhütungsmethode. Außerdem ist Verhütung nicht einfach "Sache der Frau", beide Partner sind für eine sichere Verhütung verantwortlich. Und um dieses Thema sollte man sich nicht erst kümmern, wenn es soweit ist.
Es gibt Verhütungsmethoden, die keine sind, schon gar nicht für junge Paare. Dazu zählen vor allem das "Aufpassen" und alle Methoden, die auf dem natürlichen weiblichen Zyklus (Eisprung) aufbauen.
Welche Verhütungsmethode für einen selbst die am besten geeignete ist (Pille, Verhütungspflaster, Scheidenzäpfchen in Kombination mit Kondom, ...), lässt sich am besten im (gemeinsamen) Gespräch mit Fachpersonen (z. B. Frauenarzt / Frauenärztin) klären.
Für den Fall, dass etwas nicht verhütet worden ist oder etwas schiefgeht, muss auf jeden Fall gehandelt werden. Den "Kopf in den Sand" zu stecken und zu hoffen, dass schon nichts passiert sein wird, hilft nicht. Die wichtigste Notfallmaßnahme ist die Pille danach. Sei enthält - im Vergleich zu einer normalen Pille - eine hohe Dosis Gestagen, wodurch ein Eisprung und damit eine Befruchtung verhindert wird. Sehr sicher funktioniert das innerhalb der ersten 24 Stunden, danach ist die Wirkung nicht mehr ganz so sicher. In jedem Fall muss die Pille danach innerhalb von 72 Stunden nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen werdne. Seit 2009 ist die Pille danach in Apotheken auch ohne Rezept erhältlich. Wichtig ist aber, dass die Pille danach keine "Standard-Verhütungsmethode" ist, sondern ein Notfall-Medikament. (Für den alleräußersten Notfall, dass die 72-Stunden-Frist verstrichen ist, kann ein Frauenarzt / eine Frauenärztin außerdem eine Pille verschreiben, die die Einnistung einer befruchteten Eizelle in die Gebärmutter verhindert)
Teilaufgaben | Beispiel | Anmerkung |
Thema | Ungewollt schwanger? | Ein Thema ist ein noch relativ großer Ausschnitt aus dem Gesamtbereich. Es ist ein Schlagwort |
eine oder zwei Fragestellungen | Was können Frauen tun, die Angst haben, ungewollt schwanger zu sein? |
Die Fragestellung engt das Thema nochmals ein. Es geht darum, eine Frage zu finden, die sich inhaltlich mithilfe von Recherchen beantworten lässt
Wenn eine Frage ziemlich weit gefasst ist, wird es dazu zwei oder mehr Antwortmöglichkeiten geben. Diese Antworten können wir dann gesondert auflisten. |
Antwort auf Fragestellung | Antwort 1: Wer Angst hat, ungewollt schwanger zu sein, kann die Pille danach nehmen |
Antwort erklären:
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