Kant wird 1724 in Königsberg (damals in Ostpreußen, heute Kaliningrad, eine russische Enklave) geboren und stirbt 1804 ebenfalls in Königsberg; Kant hat Königsberg angeblich bis zu seinem Tod nur einmal verlassen; und das bringt ihn so durcheinander, dass er solche Abenteuer fortan tunlichst vermeidet.
Kant ordnet sein Leben jahrelang nach dem selben, penibel geregelten Tagesablauf und lebt von seiner Tätigkeit als Philosophielehrer.
Heinrich Heine beschreibt Kant ironisch folgendermaßen: "Die Lebensgeschichte des Immanuel Kant ist schwer zu beschreiben. Denn er hatte weder Leben noch Geschichte. Er lebte ein mechanisch-geordnetes, fast abstraktes Hagestolzleben in einem stillen abgelegenen Gässchen zu Königsberg ... Sonderbarer Kontrast zwischen dem äußeren Leben eines Mannes und seinen zerstörenden, weltzermalmenden Gedanken".
Nichtsdestotrotz gilt Kant als der wichtigste Philosoph der Aufklärung, als einer der wichtigsten Philosophen der Philosophie abendländischen Philosophie. Denn in seinen Gedanken zur Erkenntnistheorie und zur Ethik formuliert er die Grundlagen des modernen Denkens und des modernen philosophischen Weltbildes.
Die zentrale Frage im Streit zwischen Rationalisten und Empiristen ist die Frage:
Gibt es synthetische Urteile a priori?
Damit wir diesen Streit nachvollziehen können, müssen wir zunächst ein paar Begriffe klären:
Kant verneint prinzipiell die Frage, ob es synthetische Urteile a priori geben kann und gibt insofern den Empiristen recht.
Er macht aber drei Ausnahmen: Raum, Zeit und Kausalität. Raum, Zeit und Kausalität definiert Kant als "angeborene Anschauungsformen des Denkens". Das heißt: Er behauptet, dass die Tatsache, dass wir die Welt, in der wir leben, räumlich, zeitlich und kausal begreifen, liege daran, dass wir angeborenerweise die Welt nur in diesen Kategorien erkennen könnte. Sie sind angeborene Prinzipien oder Ideen, nach denen wir unser Wissen über die Welt ordnen und strukturieren.
Die Folgen dieses Ansatzes sind revolutionär. Kant opfert damit nämlich den - für Rationalisten und Empiristen noch selbstverständlichen - Glauben, dass wir die Wirklichkeit so erkennen können, wie sie tatsächlich ist. Vielmehr lenkt er den Blick zum ersten Mal auf die Möglichkeit, dass unserem Streben nach Erkenntnis unüberbrückbare Grenzen gesetzt sind, die wir prinzipiell nicht überschreiten können. Räumlichkeit, Zeitlichkeit und Kausalität wurzeln nicht in der materiellen Realität, sondern in unserem Kopf. Und mithilfe des Kopfes übertragen / projizieren wir sie in die reale Welt.
Kant verneint prinzipiell die Frage, ob es synthetische Urteile a priori geben kann und gibt insofern den Empiristen recht.
Er macht aber drei Ausnahmen: Raum, Zeit und Kausalität. Raum, Zeit und Kausalität definiert Kant als "angeborene Anschauungsformen des Denkens". Das heißt: Er behauptet, dass die Tatsache, dass wir die Welt, in der wir leben, räumlich, zeitlich und kausal begreifen, liege daran, dass wir angeborenerweise die Welt nur in diesen Kategorien erkennen könnte. Sie sind angeborene Prinzipien oder Ideen, nach denen wir unser Wissen über die Welt ordnen und strukturieren.
Die Folgen dieses Ansatzes sind revolutionär. Kant opfert damit nämlich den - für Rationalisten und Empiristen noch selbstverständlichen - Glauben, dass wir die Wirklichkeit so erkennen können, wie sie tatsächlich ist. Vielmehr lenkt er den Blick zum ersten Mal auf die Möglichkeit, dass unserem Streben nach Erkenntnis unüberbrückbare Grenzen gesetzt sind, die wir prinzipiell nicht überschreiten können. Räumlichkeit, Zeitlichkeit und Kausalität wurzeln nicht in der materiellen Realität, sondern in unserem Kopf. Und mithilfe des Kopfes übertragen / projizieren wir sie in die reale Welt..
Außerdem sind Kategorien wie Quantität oder Qualität oder angeborene Vermögen, mit deren Hilfe wir zu einer logischen Ordnung von Wirklichkeit gelangen. Und mit Hilfe der (auf angeborenen Fähigkeiten beruhenden) Vernunft können wir schließlich zu logischen Urteilen über die Welt kommen.
Nicht mithilfe des Verstandes zu erfassen sind Entitäten wie "Gott" oder "Seele". Diese gehören in die Spähre des Glaubens und nicht in die Sphäre des Wissens.
Sehr wohl rational begründbar sind aber nach Kant grundlegende ethische Prinzipien, vor allem der Kategorische Imperativ.
A1: Worum geht es beim Streit zwischen Rationalisten und Empiristen um die Frage, ob es synthetische Urteile a priori gibt / geben kann? Wer vertritt welche Position? |
A2: Wie positioniert sich Kant im Streit zwischen Empiristen und Rationalisten zur Frage, ob es systhetische Urteile a priori geben kann? Lass Kant seine Meinung in einem Statement in moderner Sprache formulieren. Veranschauliche seine Position mit konkreten Beispielen. |
A4: Was bedeutet Kants Satz "Das Ding an sich ist nicht erkennbar"? Was wäre eine moderne Formulierung für "das Ding an sich"? |
A3: Man sagt, Kants Aussage "Das Ding an sich ist nicht erkennbar" sei eine kopernikanische Wende in der Erkenntnistheorie. Wer war Kopernikus? Was hat er geleistet? Welche Wende hat er mitverursacht? Inwiefern lässt sich Kant mit Kopernikus vergleichen? |
A4: Was bedeutet Kants Satz "Anschauungen ohne Begriffe sind blind, Begriffe ohne Anschauungen sind leer"? Übersetze den Satz in ein modernes Deutsch. Veranschauliche den Satz mit konkreten Beispielen. |
A5: Erkläre einem Oberstufen-Schüler, der noch nicht Philosophie-Unterricht gehabt hat, auf möglichst einfache Weise, worin die Bedeutung Kants besteht |