Im Unterschied zu standardisierten Tests, die ein quantifizierbares Ergebnis (z. B. IQ = 124) liefern, gehören projektive Tests zu den qualitativen Verfahren. Sie arbeiten mit offenen Fragen oder
Impulsen, die mehrere Antworten ermöglichen (z. B. Bilder). Die Antworten sind nicht nach einer Skala richtig - falsch zu werten und auch nicht zu quantifizieren. Sie werden im Hinblick auf
bestimmte inhaltliche Merkmale ausgewertet. Von diesen Merkmalen ausgehend werden Rückschlüsse auf bestimmte Persönlichkeitsmerkmale, bestimmte Denk- oder Wahrnehmungsmuster, ... gezogen.
Die bekanntesten dieser Tests arbeiten mit Bildern, die interpretiert werden sollen (z. B. Rorschach-Test) oder mit Zeichnungen, die ergänzt werden sollen.
Projektive Tests finden überall dort Anwendung, wo - im Rahmen klinischer Arbeit, aber auch im diagnostischen Bereich - Aussagen über Persönlichkeitsstruktur und "Charakter" getroffen werden sollen.
Auch in der Arbeit mit Kindern wird oft mit projektiven Tests gearbeitet. Zum Beispiel lässt man die Familie des Kindes als Tiere zeichnen. Kindern kommt dies insofern sehr entgegen, weil sie sich allgemein schwer tun, Erfahrungen, Erlebnisse und vor allem auch Empfindungen in Worte zu fassen. Viel leichter fällt es ihnen, sich in Form von Zeichnungen, Rollenspielen, ... auszudrücken.
Nähere Informationen zu projektiven Tests findest du im Kapitel "Persönlichkeit", also hier (interner Link)